längst überfällig ein Herzprojekt -Diagnose Multiple Sklerose

längst überfällig ein Herzprojekt

... und was für eines!!

eine junge Frau, die mit Ihrem Strahlen den ganzen Raum erhellt;

Ihre gute Laune und Ihr Lachen, das vergessen lässt, das sie wirklich ein Päckchen zu tragen hat!

Danke liebe T., dass ich mit Dir zusammen Deine Geschichte veröffentlichen darf und damit auch Dich mit Deiner Krankheit "outen" darf.

Viele wissen nichts von T. "anderer" Seite und ich fühl mich wirklich geehrt, dass Du Dich auf diese Art und Weise zeigen möchtest.

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Hier Ihre eigenen Geschichte !

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Ich heiße Tamara, bin 23 Jahre alt und habe seit 15 Jahren Diabetes.

Letztes Jahr kam die Diagnose Multiple Sklerose dazu und dadurch auch Epilepsie.

Die Kombination ist zwar lt. Ärzten eher selten.. aber wer kann, der kann

Diabetes wird als oft Volkskrankheit bezeichnet und dadurch, meiner Meinung nach, leider kaum mehr ernst genommen.

Ich habe Diabetes Typ 1, das heißt, meine Bauchspeicheldrüse ist „kaputt“ und kann gar nicht mehr arbeiten. Daher habe ich eine Insulinpumpe, mit der ich das benötigte Insulin spritzen kann. Mit dem Insulin sorgt man dafür, dass nicht zu viel Zucker im Blut ist. Daher auch der Name Zuckerkrankheit.

Die Krankheit kann einem viel abverlangen. Man muss 24/7 auf alles achten. Bei Typ 1 reicht es nicht aus, wie bei manch anderen Krankheiten, Tabletten zu nehmen.

Ich muss alle paar Stunden meinen Blutzucker messen, bei jedem Essen ausrechnen was ich spritzen muss und nach dem Essen kontrollieren ob der Blutzuckerwert wirklich so ist, wie er sein soll.

Auch hier gibt es natürlich schlechte Tage, obwohl mein Zucker grundsätzlich gut eingestellt ist. Sonst wäre es keine Krankheit. Der Körper reagiert in jeder Situation anders. Schwierigkeiten mit dem Zucker kann man z.B. haben wenn man Krank ist. Immer wenn es für den Körper kein „Normalzustand“ ist. Aber auch das ist trotz guter Einstellung ganz normal.

Die Diagnose Multiple Sklerose habe ich seit Dezember 2020.

Schon im Februar wurde ich wegen schlimmen Kopfschmerzen und einem epileptischen Anfall ins Krankenhaus eingeliefert. Leider wurde nicht gründlich nach dem Auslöser gesucht und ich wurde mit der Diagnose Epilepsie (und einem Jahr Fahrverbot) nach Hause geschickt.

Erst im Dezember nach einem Ärzte-Marathon habe ich die endgültige Diagnose erhalten.

Der epileptische Anfall wurde durch die Multiple Sklerose ausgelöst.

Das Absurde? Trotz der Diagnose war ich glücklich.

Glücklich darüber, nach fast einem Jahr endlich zu wissen wieso es mir nicht gut geht.

Bei der multiplen Sklerose wird die Myelinschicht (die „Schutzschicht“ der Nervenfasern) und die Nervenfasern im Gehirn, in den Augen und im Rückenmark stückchenweise durch das eigene Immunsystem beschädigt oder zerstört. Dadurch bilden sich Entzündungsherde.

Das heißt aber nicht, dass man zwangsweise im Rollstuhl landet oder gelähmt wird.

So wie sich das die meisten vorstellen.

Bei mir hat man die Krankheit zum Glück früh entdeckt, vor dem ersten schlimmen Schub.

Bisher hatte ich nur selten Scherzen in den Armen oder Beinen, das verging aber jeweils nach ein paar Tagen wieder.

Das schlimmste Symptom ist bei mir die Fatigue. Eine krankheitsbedingte Erschöpfung.

Ich bin so gut wie immer müde, schlafen hilft bei mir dagegen kaum.

Wenn es ganz schlimm ist, kann es zu Konzentrationsstörungen, Schwindel und Migräne führen. Das fühlt sich an wie eine Mischung aus betrunken sein und Halbschlaf.

Die Epilepsie ist eigentlich kaum nennenswert, da ich nur einen einzigen Anfall hatte (ohne zu Krampfen – ich war einfach „abwesend“), der durch eine Entzündung im Gehirn von der MS ausgelöst wurde. Diese Entzündung saß so ungünstig, dass sie an die Gehirnrinde gestoßen ist. Und Bing, dann war es so weit.

Trotz allem mache ich so weiter wie bisher, nehme es mit Humor und bin glücklich, dass ich so leben kann wie ich lebe. Es ist natürlich nicht immer einfach, vor allem (oder auch zum Glück) weil man mir nichts ansieht. Einen gebrochenen Arm sehen andere Menschen und verstehen, dass es weh tut. Ich muss immer erklären warum es mir mal schlecht geht.

Mich stört es allerdings nicht im Geringsten auf die Krankheiten angesprochen zu werden oder etwas gefragt zu werden, diese Krankheiten gehören zu mir und das bin ich.

Ich habe eine tolle Familie und Freunde die immer hinter mir stehen und für die ich sehr Dankbar bin.

Abschließend: Ich bin glücklich und stolz, so wie ich bin!