Ja, der Titel ist provozierend! Und nein, so etwas würde NIE von mir kommen.
Diesen Titel hat sich A. selbst gegeben
Allerdings hat sich der Titel mittlerweile, so glaub ich zumindest, geändert.
Vor mir stand nämlich eine selbstbewusste Mama mit ihrem Mann und ihren beiden zuckersüßen Kindern. Die sich so annehmen wie sie sind und wie selbstverständlich mit ihrer "Frisur" umgehen.
Bis zu diesem Punkt war es aber ein langer Weg. Und die Erfahrungen, die A. machen musste, zeigt mir wieder, wie wichtig es ist, jeden so anzunehmen wie er eben ist und respektvoll miteinander umzugehen. Vorurteile und Mobbing sind die schlimmsten Waffen, mit denen man unsichtbar verletzen kann.
Vielen Dank für Euren Besuch und Eure Geschicht und den offenen Antworten
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1. Wenn du deiner Geschichte einen Titel geben müsstest, welcher wäre das?
* Das hässliche Entlein
2. Benenne drei Gefühle, die dich in dieser Zeit am häufigsten begleitet haben.
* Hass, Scham, Einsamkeit
3. Hast du das Gefühl, dass du dich durch dieses Erlebnis verändert hast? Wenn ja, inwiefern?
* es hat mich sehr verändert,
Es hat mich stark gemacht, denn entweder man mag einen Menschen so wie er ist oder er soll es lassen. Es hat mich selbstbewusst gemacht.
4. Was hast du dir in dieser Zeit am meisten von deinen Mitmenschen gewünscht?
* das sie aufhören und das man etwas gegen das Mobbing unternimmt und mich beschützt. Zu mir steht.
5. Gibt es einen Satz (egal ob positiv oder negativ), der sich aus dieser Zeit in deine Erinnerungen gebrannt hat?
* Ja Glatzkopf… ich werde dieses Wort niemals vergessen es hat einfach krass viele Narben auf der Seele hinterlassen
6. Wenn du auf jemanden treffen würdest, der das Gleiche gerade durchmacht, was würdest du zu ihm sagen?
* es ist schwer, ich weiß, du wirst es etz nicht verstehen aber du wirst immer von Menschen geliebt werden du bist nicht alleine, du schaffst das, du bist stark.
7. Wenn du zu deinem Ich aus dieser Zeit etwas sagen könntest, was wäre das?
* es wird nicht leichter werden, aber Tag x kommt an dem das Karma zurück schlägt. Deine Zukunft wird so schön werden.
9. Was denkst du, hat dir am meisten geholfen, diese schwere Zeit durch zu stehen?
* meine Mama. Meine Mama ist der Mensch der mich nie alleine gelassen hat der mich stark gemacht hat. Meine Familie generell
10. Wenn du möchtest, erzähle nochmal deine Geschichte
* es begann alles als ich 10 Monate alt war…
Ich verlor von heute auf morgen all meine Haare.
Diagnose: Alopizia Totalis, kreisrunder Haarausfall in der schlimmsten Form. Sämtliche Tests und Untersuchungen später… die Haare werden nie wieder zurück kommen.
Ein Schock. Vor die ganze Familie.
Ich kam in den Kindergarten und das Leid begann: keiner wollte mit mir spielen. Alle dachten ich sei ansteckend. Die Kinder hatten Angst. Keiner erklärte ihnen warum und weshalb ..
Wenigstens hatte ich meinen Cousin. Er ist nur drei Monate älter und half mir und beschütze mich wo es nur ging.
Ich dachte die Schule würde besser werden …, falsch gedacht es wurde nur schlimmer. 1 . - 4. klasse war der Horror. Ich war so am Ende das meine Noten das deutlich sichtbar machten. Ich musste von der 4. klasse ins zweite Halbjahr in die 3. klasse zurück.
Dort war eine Lehrerin… ich kann mich nicht mehr an ihren Namen erinnern sie hat dem spuck vorerst ein Ende gesetzt. Meine Noten waren sehr gut. Das zog sich so bis zur 6. klasse. Die drei Lehrer in dieser Zeit werde ich nie vergessen …
Sie haben wahrhaftig ihre Berufung gefunden.
Eine Lehrerin ist noch an der Ostendschule so weit ich weiß die anderen beiden sind in die Heimaten zurück… leider
Die 7./8. klasse ging noch der Lehrer stand immer noch hinter mir und hielt das ganze in Schach. Wohl gemerkt ich trug immer noch keine Perücke.
Erst ab der 8. klasse ging das los.
Tja dann kam der Wechsel: 9./10. Klasse.
Es waren diese zwei Jahre die mich fast mein Leben gekostet hätten …
Ich war nur am Boden, die ganzen Hänseleien und das Fertigmachen, ich konnte nicht mehr. Klar hatte ein paar Freunde aber es hörte nicht auf … die Schule wurde für mich zum Irrenhaus. Auch weil der Lehrer mitmachte ..
diese Zeit ist geprägt von so viel Schmerz, Tränen und Einsamkeit. Es kann sich keiner vorstellen. So viel Leid, Selbsthass und Zweifel an mir selbst. Dieses frage Wieso ich, warum bin ich so gestraft.
Das Ende war nahe: der Abschluss endlich frei.
Ich begann die erste Lehre: Zahnarzthelferin.
Ich fand neue Freunde die mich so mochten wie ich war.
Wie es mir einst jemand zu mir sagt.
Auch deshalb die zweite Lehre: Krankenschwester.
Heute denke ich, ich befinde mich in nem Déjà-vu….
Ich sehe alles mit anderen Augen. Ich bin älter und reifer.
Ich habe zwei Kinder: Emily und Louis.
Emily ist genau wie ich.
Sie verlor im Dezmeber 20 ebenfalls alle Haare.
Im Kindergarten läuft es super
Sie macht es klasse sie kennt es gar nicht anders von mir.
Sie ist ein so starkes Mädchen.
Aber auch hier sitze ich nachts manchmal da und frage mich warum schon wieder ich warum schon wieder mein Kind.
Leider habe ich bis heute keine Antwort drauf …
Leider kann ich das heute weder mir noch Emily beantworten.
Das einzige was ich sagen kann ist: wir sind genauso liebevoll und tolle Menschen wie alle anderen auch.
Wir finden unseren Weg und unser Glück.
Ich sage dann immer zu ihr und zu Louis ich habe euch.
Das ist mein größtes Glück und meine Freude im Leben.
Ohne euch wäre ich nicht ganz.
Letztendlich fügt sich alles und man weiß irgendwann es musste alles so kommen wie es jetzt ist und es war Schicksal.