Herzprojekt Augen öffnen

 

Vor einiger Zeit habe ich ja meine Herzprojekte begonnen und auch schon viele tolle Menschen und herzergreifende Geschichten erleben dürfen...

Im März durfte ich S. kennen lernen und Ihre Geschichte erfahren, das ganze Shooting über dachte ich nur, was für eine starke Frau und ganz ehrlich, ich konnte mich, als sie weg war nur noch an Ihre Augen erinnern und an Ihre starke Lebenseinstellung

S. und ich möchten Augen öffnen, für Menschen, die besonders sind, besondere Merkmale haben und definitiv NICHT gemieden werden sollen bzw. wollen..

Als Kind konnte ich es schon nie mit ansehen, wenn schwächere geärgert wurden, Kinder mit Behinderungen gehänselt wurden....

Keiner von uns weiß, was diese Person uns gegenüber schon mitmachen musste, für Schmerzen ertragen und Beleidigungen wegstecken musste.

Jeder von uns kann durch einen Schicksalsschlag auch in solch eine Situation geraten und das letzte was man dann braucht sind intolerante Mitmenschen.

S. hat mir Ihre Geschichte zur Veröffentlichung frei gegeben um vielen Menschen Mut zu machen... Mut um zu den Narben zu stehen, zu den Erinnerungen die einen sein Leben lang begleiten werden, und den Mut aufzubringen, immer an eine positive Zukunft zu glauben

"Mein Leben war und ist nicht immer leicht.

Ich war mit 4 Wochen dem Tod näher als dem Leben da meine Nieren versagt haben.

In der Kinderklinik konnten sie mich soweit wieder herstellen dass sie eine Niere retten konnten.

Durch viele Medis, Klinikaufenthalte und Diäten konnte ich bis 12,5 Jahren ohne Dialyse leben.

Danach musste ich bis zum 21 Geburtstag mit der Dialyse leben.

Dazwischen eine gescheiterte Transplantation. Diese brachte mir als Nebenwirkung die Narben und ich musste neu laufen lernen da dort alles schief lief.

Trotz allem habe ich meine Schule abgeschlossen.

Meinen Führerschein gemacht und meine erste Ausbildung.

Mit 21 war ich dann knapp 10 Jahre erfolgreich transplantiert, heiratete und lebte Jahre in München.

2012 der Schlag-meine Spenderniere gibt auf: wieder Dialyse.

Zeitgleich hatte sich mein Mann von mir getrennt und ich musste ausziehen.

Es folgte eine böse Scheidung.

Ich war körperlich und seelisch am Boden.

Wahre Freunde und Familie waren da für mich.

Ich kämpfte mich mal wieder hoch.

Lernte C. kennen und lieben und zog rasch zu ihm. Wir heirateten und bauten hier das Haus.

Er wollte mir sogar eine Niere spenden da meine Eltern es nicht können. Zuerst hieß es ja. Dann wollten wir doch noch warten und jetzt habe ich zwischenzeitlich extrem viele Antikörper gebildet sodass es nicht mehr ging. Auch verlängert dies die Wartezeit auf ein Spenderorgan...lt TX Zentrum 8-13jahre.. Ich war wieder mal eine Zeit am Boden. Sooo lange Dia? Die Nebenwirkungen zeigen sich jetzt schon langsam.

Aber ich habe mich wieder aufgekämpft.

Die Narben sind das was man als erstes sieht-das dahinter , das wieso warum weshalb sehen die Leute im Alltag natürlich nicht.

Ich hab zwar nun diese "Erinnerungen" aber ich lebe Und ich denk das is das was zählt "

Danke liebe S. für Deine Geschichte und das ich Dich kennen lernen durfte